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Das Feld der Malerei / Vortrag von Jeff Wall

12.11., 15.30–19.30 Uhr / 13.11., 10.00–18.30 Uhr
Eintritt frei

Konzept: Achim Hochdörfer und Wolfram Pichler

Nachdem die avancierte Kunstkritik über Jahrzehnte hinweg das Ende der
Malerei bzw. deren zynische Parodierung proklamiert hatte, kündigt sich in
jüngster Zeit ein neuartiges Interesse an der weitverzweigten und
widersprüchlichen Geschichte dieses ehemaligen Leitmediums der
ästhetischen Moderne an. Unklar ist allerdings, an welchen narrativen und
theoretischen Modellen sich das Sprechen über Malerei heute orientieren
könnte. Sind die Modelle der Trauerarbeit (Bois) oder der Hinauszögerung
des eigenen Endes (Buchloh) noch brauchbar? Oder muss man von einem
‚erweiterten Feld’ künstlerischer Produktion ausgehen, in dem kein Medium
mehr für sich betrachtet werden kann, weil sich in jedes die Geschichten
anderer Medien eingeschrieben haben? Bei der Beantwortung dieser und
ähnlicher Fragen wird es notwendig sein, das zumeist schwierige Verhältnis
der Avantgarden und Neoavantgarden zur Malerei im Auge zu behalten und,
falls nötig, neu zu interpretieren. Ebenso wenig darf übersehen werden,
dass sich gerade heute wieder viele Künstlerinnen zum ‚alten Medium’
Malerei (oder was daraus geworden ist) hingezogen fühlen. Gerade diese
auffällige künstlerische Tendenz gibt dazu Anlass, die (Geschichte der)
Malerei neu zu denken.

TeilnehmerInnen
Sebastian Eggenhofer, Professor Universität Basel; Mark Godfrey, Kurator
Tate Modern, London; Isabelle Graw, Herausgeberin Texte zur Kunst; David
Joselit, Professor Yale University; Ruth Sonderegger, Akademie der
Bildenden Künste, Wien; Gregor Stemmrich, Professor Humboldt Universität
Berlin; Ann Temkin, Chief Curator Painting and Sculpture Department, New
York; Ralph Ubl, Professor University of Chicago; Jeff Wall, Künstler und
Kunsthistoriker, Vancouver.

PROGRAMM

Freitag, 12. November

15.30 Uhr: Einführung
16.00 Uhr: Ralph Ubl: Walter Benjamin und die Malerei
17.00 Uhr: Gregor Stemmrich: Unschärfen des Feldbegriffs
19.30 Uhr: Jeff Wall: Some Comments on the Claims
Made For and Against Painting / Einige Bemerkungen zur
Diskussion für und wider die Malerei (Vortrag in englischer
Sprache)

Samstag, 13. November

10.00 Uhr: David Joselit: Painting Stripped Bare / Malerei, entblößt
(Vortrag in englischer Sprache)
11.00 Uhr: Sebastian Egenhofer: Kippenberger und Oehlen
12.00 Uhr: Isabelle Graw: Die Liebe zur Malerei. Kurze Geschichte
einer heftig umkämpften Sonderstellung
13.00 Uhr: Pause
15.00 Uhr: Ruth Sonderegger: Innere und äußere Grenzen des
Kunstfelds nach Pierre Bourdieu
16.00 Uhr: Marc Godfrey: Painting, Performance, Privacy: On
Francis Alÿs / Malerei, Performance und das Private: über
Francis Alÿs (Vortrag in englischer Sprache)
17.00 Uhr: Ann Temkin: New York Letter (Vortrag in englischer Sprache)
18.30 Uhr: Abschlussdiskussion, Moderation: Achim Hochdörfer,
Wolfram Pichler

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